SCHWEISWEILER, Hammerwerk

Von Winnweiler kommend führt die stark befahrene B 48 nach Schweisweiler. Mein Tipp: Recht bald links abbiegen, über die denkmalgeschützte Alsenzbrücke mit der Nepomukstatue und über die Bahngleise zum alten Ortskern. Hier fühlt sich alles ruhiger und beschaulicher an. In der Ortsstraße gibt es einiges zu sehen und zu erfahren. Das erste was auffällt, ist ein großer Sandsteinbau mit einem verglasten Vorbau, im Innern dekoriert mit Fastnachtskostümen. Eine lustige Idee, die an die närrische Zeit erinnert und in diesem Jahr mit anderen kreativen Ideen durchgeführt wird.

Am Gebäude informiert eine Tafel, erstellt vom Leistungskurs Erdkunde/Geschichte Jahrgangsstufe13 des Wilhelm-Erb-Gymnasiums Winnweiler 1999/2000 über die Geschichte und was die Familie Gienanth mit Schweisweiler zu tun hat: Hier steht ein Gienanthsches Hammerwerk, von 1809 bis 1905 in Betrieb, mit zwei Kleinhämmern und einem Großhammer, die vorwiegend Eisenwaren wie Radreifen, Wagenachsen, Äxte, Beile und Hacken für den landwirtschaftlichen Bedarf produzierten. Mit einem parallel zur nahen Alsenz geführten Kanal trieb ein Wasserrad die Hämmer an. Beachtlich was in Schweisweiler geleistet wurde, ein ehemaliges Hammerwerk wird 1995 Dorfgemeinschaftshaus.

Einige Meter weiter kommen wir an „Leo`s Tenne“, ein privates Dorfmuseum mit Platz für Feriengäste. Der Blick über die Mauer zeigt, was in früherer Zeit an Werkzeugen in Haushalt, Landwirtschaft und Handwerk gebraucht wurde. Nun die Kirchstraße hochsteigen, um die beeindruckende katholische Rokoko-Kirche zu erreichen. Seit 1752 schaut das Gotteshaus von der Anhöhe hinunter auf das Dorf und es scheint, als behütet es die etwa 400 Bewohner*innen. Ein historischer Glücksfall, wenn eine Gemeinde so einen Schatz besitzt.

In der Kirch- und Ortstraße finden sich, wie auch die Kirche, denkmalgeschützte Gebäude, eine Tafel auf dem Dorfplatz beschreibt neun Objekte. Auf dem Friedhof befindet sich ein Grabmal, es erinnert an einen ehemaligen Hartsteinbruchbesitzer und auch an die schwere Arbeit in den umliegenden Steinbrüchen.

Einen Bahnhaltepunkt hat Schweisweiler leider nicht, aber das kann in Zukunft ja noch werden. Mobilitätswende im ländlichen Raum bedeutet attraktive Angebote für alle. Wir Grüne führen eine Mobilitätsgarantie ein, das bedeutet für die Schiene: mehr Bahnhaltepunkte und mehr Verbindungen! Dafür setze ich mich ein.

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