Internationaler Tag der Familie

Am Sonntag, 15. Mai war internationaler Tag der Familie. Als familienpolitische Sprecherin, habe ich mir etwas mehr Zeit genommen und eine ganze Woche der Familie daraus gemacht. Genutzt habe ich die Zeit, um auf die eine oder andere Kampagne aufmerksam zu machen, aber auch für wichtige Besuche. Denn Gespräche mit Akteur:innen in der Gesellschaft bilden für mich die Basis meiner Arbeit.

Familie schafft Miteinander

Das Familienleben ist facettenreich. Eltern, Mütter, Väter und Kinder erleben es aus verschiedenen Blickwinkeln. Mein Anliegen ist es daher Begegnungsräume zu schaffen, die für alle gleichermaßen Erholung, Austausch und Erlebnisse ermöglichen. Einen großen Beitrag dazu leisten unsere Kommunen auf den Spielplätzen. Sie sind mehr, als nur Wiese mit ein paar Spielgeräten. Sie sind Lern- sowie Entdeckungsorte und bieten Platz für Bewegung. Naturnahe Plätze sind für die Entwicklung unserer Kinder wichtig und notwendig. Deshalb möchte ich ihnen mit meiner Arbeit mehr Beachtung schenken.

Was wir GRÜNE in Land und Bund für Familien tun möchten

Familie sollte in all ihrer möglichen Vielfalt anerkannt sein. Daher setzen wir uns dafür ein,

  • familienfreundliche und flexible Arbeitszeitmodelle einzuführen,
  • familiengerechtes Wohnen und Bauen zu fördern,
  • das Abstammungsrecht zu reformieren und zwei Müttern ein Sorgerecht ohne Adoption zu ermöglichen,
  • Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern,
  • Kinder- und Familienarmut zu bekämpfen.

Ich persönlich betrachte Familienpolitik als besondere Querschnittsaufgabe und denke wo ich kann meine Schwerpunktthemen zusammen. Das bedeutet für mich, die Frage nach Familienfreundlichkeit zu stellen, egal worum es geht. Ich verstehe mich hier als Fürsprecherin für Familien in allen Lebenslagen.

Ungleichheit auch in schweren Zeiten entgegentreten

Die derzeitigen Preissteigerungen für Lebensmittel, Energie und andere lebenswichtige Güter stellen viele Familien vor große Sorgen und Herausforderungen. Die Lebensgrundlage für Kinder und ihre Familien muss gewährleistet sein, denn niemand sollte in Armut leben.
Unsere Bundesfamilienministerin Lisa Paus kündigte daher zwei Entlastungspakete an – den Kinderbonus und den Kindersofortzuschlag. Der Mix aus monatlichen Zahlungen und einmaligem Bonus kann hoffentlich helfen, Familien finanziell zu entlasten und ihre Grundsicherung zu stärken. Denn der große Dschungel an möglichen Unterstützungen und die Bürokratie machen eine Kindergrundsicherung unabdingbar.

Familienfreundliche Arbeitgeber:innen in Vorreiterstellung

Arbeitgeber wie das Westpfalz-Klinikum machen heute schon vor, wie familienfreundliche Konzepte für Arbeitnehmer:innen funktionieren können. Zentral bei ihrer Vorgehensweise ist es, sich dabei an den individuellen Bedürfnissen der Beschäftigten zu orientieren. Jobnahe Betreuungsmöglichkeiten und schneller Wiedereinstieg nach der Elternzeit sind zum Beispiel Teil ihres Maßnahmenkatalogs. Der Bund schreibt bisher nicht vor, wie und in welchem Umfang flexible Arbeitszeitmodelle umgesetzt und angeboten werden sollen. Aus diesem Grund leisten Arbeitgeber:innen, welche mit solchen Maßnahmen bereits Erfahrungen sammeln konnten, einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zur Etablierung des flexiblen, bedürfnisorientierten Arbeitens.

SOS-Kinderdorf und ein gutes Leben für Kinder und Jugendliche

Gemeinsam mit unserer rheinland-pfälzischen Familienministerin Katharina Binz habe ich das SOS-Kinderdorf Pfalz in Eisenberg besucht. Die Kinderdörfer leisten einen wichtigen Beitrag für Kinder und geben ihnen eine neue Familie.  Gleichzeitig bieten sie Maßnahmen der Beratung und Förderung an. Die umfassenden Angebote richten sich sowohl an Kinder, als auch Jugendliche und Eltern und decken so die Bedarfe verschiedenster Zielgruppen. Ihre langjährige Arbeit ist fest etabliert.

Zu den wichtigen Ansprechpersonen zählt auch der Kinder- und Jugendrat. Eine starke laute Lobby für Kinder gibt es in der Gesellschaft nicht – als umso wichtiger verstehe ich die Ziele und Bemühungen des Rates. Im Fokus steht in seiner Arbeit die Vernetzung verschiedener wichtiger Akteur:innen, die sich für Kinderrechte einsetzen, aber auch die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Entwicklung der Forderungen an die Politik – beispielsweise bei der Entstehung von Spielplätzen, der Umsetzung von Freizeitaktivitäten oder finanzieller Unterstützung bei Klassenfahrten.

Das SOS Kinderdorf Pfalz trägt auch das Familienzentrum in Eisenberg. Es bietet offene Bildungsangebote, Treffs und Angebote im Rahmen der „Frühen Hilfen“ an. Ein GRÜNES Kernziel ist es, Beratung, Betreuung, Förderung und Schutz flächendeckend und aus einer Hand umzusetzen. Indem wir Akteur:innen mit so reichem Erfahrungsschatz Gehör schenken, lassen wir wertvolle Expertise in unsere Familienpolitik einfließen. Die aufsuchende Hilfe ist gerade im ländlichen Raum essentiell und ergänzt das Angebot im Familienzentrum.

Kinderecke

Teilhabe bedeutet für mich nicht nur über Betroffene zu sprechen, sondern eben auch, mit ihnen zu sprechen und sie „mitzudenken“. Das gilt auch für Kinder. In meinem Wahlkreisbüro in Kirchheimbolanden habe ich deshalb eine Ecke eingerichtet, in der sich Kinder wohlfühlen dürfen.  Wie cool ist das denn?

Die Familienkarte kommt

In der letzten Sitzung des Familienausschusses hat Ministerin Katharina Binz angekündigt die Familienkarte Rheinland-Pfalz flächendeckend einzuführen. Nachdem die Pilotphase in den vier Kommunen Ludwigshafen, Kaiserslautern-Land, Koblenz und Mayen-Koblenz sehr erfolgreich gestartet ist. Ab diesem Sommer soll der landesweite Ausbau der Familienkarte beginnen. Bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode sollen es das Angebot in allen Kommunen und Landkreisen geben. Nach aktuellem Stand wurden insgesamt bereits 7390 Karten beantragt.

Die Familienkarte hat als Plattform des Austauschs zum Ziel, die Lebensqualität der Familien zu verbessern und funktioniert als Ideengeberin für die Freizeit. Online ist das Angebot durch eine interaktive Landkarte aller inbegriffenen Angebote und Vergünstigungen dargestellt.

In Rheinland-Pfalz lebt die Hälfte der Bevölkerung in Familien. Sie gilt es zu stärken und zu unterstützen. Das hat das Grüne Familienministerium vor und ich werde die Familienpolitik in Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren intensiv begleiten. Die Woche der Familie war eindrucksreich.

Ich bin gespannt, welche Personen, Programme und Projekte mir als nächstes begegnen werden.

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