OTTERSHEIM, kurz vor dem Jubiläum 21. Januar 202130. März 2022 Nur etwa zwei Kilometer von meinem Heimatort entfernt, erreiche ich heute den nahen Nachbarort. Es klingt gut: Hier im Violental durchzogen vom kleinen Ammelbach liegt Ottersheim. Mit fast 400 Einwohner*innen zählt der Ort zu den kleineren Gemeinden in der Verbandsgemeinde Göllheim. Die Geschichte erzählt, dass es 1841 noch ein Ober- und Unter-Ottersheim gab. Die Gemarkung vom Zollstock bis ins Tal ist gesegnet mit fruchtbarem Ackerland, Streuobstwiesen, einigen Rebenzeilen und aufgelassenem Gelände, das für Pflanzen und Tiere Lebensraum bietet. An der Hauptstraße reckt sich der Turm der katholischen Kirche St. Amandus hoch. Das Gotteshaus wurde 1890 – 1893 in neugotischer Form und Ausstattung erbaut. Als Rarität beherbergt die Kirche einen Taufstein um 1500, der aus einer Vorgängerkirche stammt. Der Volksmund hat dem Sakralbau mit der Bezeichnung „Dom des Violentals“ eine besondere Würdigung verliehen. Von 1909 bis 1911 entstand nebenan das Pfarrhaus und zur Straße hin eine Mauer mit einem Rundbogeneinlass. Heute steht auf dem großen Hof noch das Pfarrheim. Das 1905 entstandene Schulhaus – heute die „Alte Schule“- dient der Dorfgemeinschaft als Bürgerhaus. Sowohl Kirche als auch Pfarr- und Schulhaus sind denkmalgeschützt. In einem Jahr, 2022, darf Ottersheim seine 1250 jährige Ersterwähnung feiern. Ein Rudinc und ein Bilingart schenkten 772 dem Kloster Lorsch einen Weinberg in der Ortsgemarkung. Der „Lorscher Codex“ führt diese Begebenheit auf und beschert Ottersheim ein „Geburtsdatum“. Damals hieß es noch Udemaresheim. Natürlich hat das Dorf ältere Wurzeln, die ins 7./8. Jahrhundert führen, als sich die Franken hier und in der Umgebung Land aneigneten. Ich wünsche gute Festvorbereitung und freue mich auf die Festtage im nächsten Jahr.