Wohnen muss bezahlbar sein. Über die Herausforderungen, die dieses Ziel mit sich bringt, haben mein Kollege Daniel Köbler und ich uns gemeinsam mit vielen Interessierten Ende März ausgetauscht. Dabei ging es nicht nur um Wohnungen oder Häuser, sondern ebenso um das Lebensumfeld wie Kitas, Schulen, Spielplätze, Mobilität, Treffpunkte, Parks, Bänke und Bäume – und wie das alles finanziert werden kann. Besonders im ländlichen Raum hat die Vernachlässigung und mangelnde Aufmerksamkeit für Immobilien und deren Umfeld schwerwiegende Folgen. Abwanderung, eine alternde Bevölkerung und sinkende Immobilienwerte führen zu Leerständen und Infrastrukturproblemen. Dadurch entstehen Abwärtsspiralen, die sowohl Kommunalfinanzen als auch das soziale Gefüge belasten können. Um diesem Trend entgegenzuwirken, sind gezielte Fördermaßnahmen entscheidend.
Für unseren digitalen Austausch haben Daniel und ich den Anwesenden ein paar Infos zum Wohnungsmarkt in Rheinland-Pfalz, über den demografischen Wandel, infrastrukturelle Bedingungen, Mobilität, Baukosten und regionale Attraktivität auf den Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt. Zudem gaben wir einen Einblick in die Arbeit der Landtagsfraktion zum Thema Wohnen, welche regelmäßige Gespräche mit Stakeholdern, kleine Anfragen und Berichtsanträge in Ausschüssen sowie auswärtige Sitzungen und Besuche innovativer Wohnprojekte umfasst. Die Landtagsfraktion lädt außerdem zum Beispiel für Samstag, den 17. Mai 2025 zum Kongress „Zuhause in Stadt und Dorf – Wie Familien besser wohnen“ nach Mainz ein.
Ein paar Beispiele für Förderprogramme im Bereich „Wohnen“ stellten wir den Teilnehmenden ebenfalls vor.
Nach dem inhaltlichen Input tauschten wir uns gemeinsam darüber aus, mit welchen Problemen die Teilnehmenden bei ihrer Arbeit in den Kommunen konfrontiert sind. Dabei wurden zahlreiche Ideen und Erfahrungen aus der Praxis vor Ort geteilt, wie beispielsweise Wohnungstauschbörsen, Raumteiler-Modelle nach baden-württembergischem Vorbild, kommunale Beratungsstellen, Best-Practice-Beispiele wie das InGe-Wohnprojekt, die Bedeutung von Gemeinnützigkeit und kulturellem Umdenken, Strategien gegen Einsamkeit und die Rolle der Kommunen beim Ankauf von Immobilien trotz finanzieller Herausforderungen. Dabei wurde thematisiert, dass rund 20 % der Immobilieneigentümer grundsätzlich bereit sind, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das hatte eine Befragung des Verband Wohneigentum herausgefunden.
Am Ende waren wir uns alle einig: Wohnen darf kein Luxus sein, sondern ist ein grundlegendes Menschenrecht!
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