Geschlechtergerechte Sitzeverteilung in kommunalen Parlamenten liegt noch immer in der Zukunft. So können wir dem zweiten Paritätsbericht zur Kommunalwahl entnehmen, dass nur jedes vierte Mandat an eine Frau geht. In der Pressemitteilung unserer rheinland-pfälzischen Fraktion, nehmen meine Kollegin Pia Schellhammer und ich Stellung zu diesem Missstand.
Die Veröffentlichung des zweiten Paritätsberichtes im Juli 2022 durch die Landesregierung enthält neben der Statistik auch Handlungsempfehlungen der Landesregierung. Daran anknüpfend wurde im Ausschuss für Gleichstellung und Frauen die Berichterstattung der Landesregierung beantragt. Bestehende Mentoring-Programme sind ein wichtiger bestandteil der Umsetzung einer gerechteren Verteilung der kommunalpolitischen Mandate. Denn es ist an uns, Frauen (und auch andere benachteiligte Gruppen unserer Gesellschaft) zu Kandidaturen zu ermutigen. Sie müssen Unterstützung erfahren, wenn sie diese benötigen. Wege müssen geebnet werden, damit Mädchen und Frauen die gleichen Chancen eröffnet werden können.
Ein solches Beispiel stellt das Qualifizierungsprogramm für Grüne Frauen dar. Es soll kommunalpolitisch aktiven Frauen in unserer Partei die Möglichkeit geben, sich austauschen zu können. Durch ein breit gefächertes Angebot an Netzwerktreffen, Workshops, Webinaren und anderen möglichen weiterbildenden Inhalten wird ein Pool an hilfreichem Werkzeug geschaffen, welches die Teilnehmenden für ihr kommunalpolitisches Engagement nutzen können.
Doch nicht nur parteiintern kann das Ziel „Mehr Frauen in die Kommunalparlamente“ verfolgt werden. Auch auf Entscheidungsebene kann durch verbesserte Sitzungszeiten, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Mandat sowie digitale Sitzungen oder Betreuungsangebote dazu beigetragen werden, den Zugang für Frauen zur kommunalpolitischen Arbeit zu verbessern.
Solche und viele weitere Maßnahmen bieten Potenzial für mehr Frauen in der Kommunalpolitik – denn das brauchen wir!