Einelternfamilien besser Unterstützen: GRÜNE Familienpolitik ist für ALLE da

Bei meiner Arbeit als familienpolitische Sprecherin habe ich mich mit allerhand verschiedenen Menschen ausgetauscht. Über ihre Bedürfnisse, was die Politik ihnen geben müsste und wo sie sich vergessen fühlen wird häufig diskutiert. Dabei ist mir eines immer wieder stark aufgefallen: Das Bild in unseren Köpfen, welches wir automatisch reproduzieren und welches deshalb auch zentral in der familienpolitischen Diskussion steht, ist das von Vater, Mutter und Kind.

Von diesem Symbolbild aus, wird Familienpolitik gedacht. Bei manchen ganz bewusst, bei vielen Menschen aber auch einfach unbeabsichtigt, rücken auf diese Weise andere Familienkonstellationen in den Hintergrund und werden nicht angemessen berücksichtigt. Deshalb möchte ich hier über einen Begriff sprechen, welcher noch viel zu selten im Mittelpunkt der politischen Debatte steht: Einelternfamilien.

Was sind Einelternfamilien?

Viele Menschen kennen den Begriff Alleinerziehende. Doch das denkt nur ein Elternteil mit und vergisst, wen diese Menschen versorgen, für wen diese Menschen Zeit und Mühe investieren und was infolge ihrer Mühen ihre Bedürfnisse ausmacht. Alleinerziehende Menschen versorgen ein Kind oder mehrere Kinder und sind folglich verantwortlich für Dinge, welche sonst auf zwei oder sogar mehr Schultern verteilt wären. Lohnarbeit, Haushaltsarbeit und die Care-Arbeit werden von einer Person allein verrichtet. Die Probleme, welche eine solche Belastung mit sich bringt, sind gewaltig:

Kosten für den Grundbedarf, Energie und Nahrungsmittel, aber auch Kleidung und Bildungskosten müssen von dem Gehalt einer einzigen Person finanziert werden. Sind die Kinder krank, kann nur eine einzige Person dafür sorgen, dass sie zu Hause betreut und versorgt werden. Die gesetzlich vorgesehenen Krankheitstage zur Kinderbetreuung reichen bei zwei Elternteilen manchmal nicht aus. Bei lediglich einer Mutter oder einem Vater verstärkt sich das Problem.
Auf dem Arbeitsmarkt, sind diese Menschen im Nachteil, denn sie sind nicht flexibel und fehlen im Zweifelsfall häufiger, als das Gesetz dies einräumt oder der Arbeitsvertrag dies vorsieht. Diese Situation sorgt nicht selten für schlechtere Chancen, überhaupt eingestellt zu werden. Wenn doch, müssen sie auf unbezahlten Urlaub zurückgreifen, um für ihre Kinder zu sorgen. Finanzielle Not kann die Folge sein.

Familie bedeutet nach GRÜNEM Verständnis nicht nur „Mutter-Vater-Kind“. Unser Verständnis von Familie ist durch Vielfalt geprägt. Geschlechtliche Vielfalt, Vielfalt in Größe und auch Vielfalt in ihrer Zusammensetzung. Deshalb ist es mir wichtig, zu betonen, dass es auch Familie bedeutet, wenn es nur ein Elternteil gibt. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, Familienpolitik auch für diejenigen zu machen, die mehr brauchen. So vielfältig wie Familien sind, müssen auch unsere Lösungsangebote für ihre Sorgen und Nöte werden. GRÜNE Politik ist für ALLE da. Und deshalb möchte ich mich für Einelternfamilien stark machen.

Hier geht es zu meinem Gästebucheintrag bei dem Landesverband Rheinland-Pfalz des Verbandes Alleinerziehender Mütter und Väter, anlässlich des 50. Jubiläums.

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