In einem Tal vor dem rheinhessischen Wald liegt versteckt, aber sehr idyllisch die Gemeinde Mörsfeld. Sie ist die am nördlichsten gelegene Gemeinde der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden und dies gilt auch für den Donnersbergkreis. Mit um die 500 Einwohner*innen ist Mörsfeld klein, aber fein. Zu Mörsfeld gehören auch die Wohnplätze Daimbacherhof, Pfaffenloch und Pfalzblick. Und diese Höfe haben Besonderheiten. Auf dem Pfalzblick steht eine gleichnamige Speisegaststätte Hof Pfalzblick, es lässt sich schon erahnen, dass hier die Aussicht wunderbar ist. Vom 15. bis 19. Jahrhundert wurde in der Nähe des Daimbacherhofs Quecksilber abgebaut. Dies ist vielleicht kein Schatz, aber es gehört zur Geschichte von Mörsfeld dazu. Auf dem Daimbacherhof gab es auch ein von Zisterzienser errichtetes Kloster Daimbach wohl in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und im 16. Jahrhundert zerstört.
Namensgeber von Mörsfeld ist vermutlich ein Siedler namens „Moro“. 1381 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Es gibt fünf Einzeldenkmäler, darunter Hofanlagen, die ehemalige Schule und die zwei Gotteshäuser: Eine evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert und eine katholische Kirche von 1910. Auch ein Denkmal ist ein alter Baum: ein Speierling. Mörsfeld hält seine Geschichte fest, der Verein Geschichtswerkstatt e. V. hat 2010 ein Ortsfamilienbuch herausgegeben mit allen Familien ab 1650 bis 1930, verrät eine Website der Gemeinde.
Im Ort lässt sich einiges entdecken und lässt mich schmunzeln. So gibt es in der Dorfmitte eine alte Telefonzelle mit Büchern. Das offene Bücherregal lädt zum Stöbern ein und ist sicherlich ein beliebter Treffpunkt für Bürger*innen. Das passende Telefon habe ich an der gegenüberliegenden Bushaltestelle gefunden und gleich ausprobiert. Das öffentliche Münztelefon ist eine wirkliche Rarität.
Morgen geht‘s nach Eisenberg – auf den Wochenmarkt!
