Ein Jahr als GRÜNE Abgeordnete – Meine Zwischenbilanz

Ich bin nun genau ein Jahr rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete. Bei der Arbeit in der GRÜNEN Landtagsfraktion liegen die Themen Familie, Frauen, Verbraucherschutz, ländliche Räume und auch das Handwerk in meiner Zuständigkeit. Ich habe durch meinen Beitrag einige parlamentarische Initiativen anstoßen und zeigen können wie eine familienfreundliche, feministische und gerechte Politik für Rheinland-Pfalz aussieht. – Genauso habe ich viel im Austausch mit Akteur:innen, Kolleg:innen und Ministerien gelernt, erlebt und erfahren.

Für mich gehen viele politische Themen als Querschnittsthemen Hand in Hand, weshalb ich meinen Fokus auf die Verknüpfung politischer Inhalte lege: Frauenpolitik und Wirtschaft, Familienpolitik und soziale Teilhabe oder ländliche Räume und wohnortnahe Versorgung. Aus diesem Grund sehe ich in meiner Schwerpunktsetzung den Auftrag, eine GRÜNE Politik für alle Menschen in unserem Bundesland voranzubringen. Denn Gleichstellung, Teilhabe und eine gesunde Umwelt überall und für alle treiben mich an.

Erfolge, die ich bereits feiern kann

In einem Jahr habe ich bereits einige Projekte auf den Weg bringen können und mit meiner Stimme dazu beigetragen, dass Kinder und Jugendliche, Familien und Frauen durch unser Bundesland Unterstützung und Förderung erfahren. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle den Antrag zum Entrepreneurship-Preis, welchen wir im Januar-Plenum mit großer Mehrheit beschlossen haben. Durch die gezielte und individuelle Unterstützung von Gründerinnen und Unternehmensnachfolgerinnen ermutigen wir Frauen auf dem Weg in die Selbständigkeit und schaffen mit einem eigenen Preis mehr Sichtbarkeit für Frauen in der Wirtschaft. Die Überarbeitung der Geschäftsordnung des Landtags zugunsten einer familienfreundlicheren Sitzungsgestaltung und somit der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Mandat, ist ein weiterer toller GRÜNER Erfolg.

Die Haushaltsberatungen waren spannend und erfolgreich zugleich. So konnten wir einen neuen Haushaltsposten zur Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche verhandeln. Ebenso habe ich für mehr finanzielle Mittel für Frauenhäuser gekämpft und den Beitrag für die Präventionsarbeit in allen 18 rheinland-pfälzischen Frauenhäuser erhöht. Außerdem werden nun mehr Gelder für die Geburtshilfe speziell im ländlichen Raum eingestellt und das Angebot ausgebaut.

Ich stehe für eine moderne und vielfältige Familienpolitik

Familien übernehmen Verantwortung füreinander und sind füreinander da. Sie zu unterstützen undsoziale Teilhabe für alle zu ermöglichen, das realisieren die vielen Familienzentren, Beratungsstellen und die Häuser der Familie vor Ort. Diese Angebote gilt es zu stärken. Aber nicht nur Anlaufstellen zur Unterstützung, gehören zu meinem Verständnis einer Familienpolitik, welche alle gleichermaßen berücksichtigt. Zentral ist für mich außerdem, dass Familie und Arbeit für niemanden ein Kompromiss sein muss. Zeit für die Familie und gleichberechtigte Aufteilung von care-Arbeit und Beruf sind daher für mich essentiell. Darüber hinaus benötigen Familien Platz zum Begegnen und Austauschen und bezahlbaren Wohnraum, wohnortnahe Betreuungsmöglichkeiten sowie Bildungsangebote. Lebensräume müssen Bedürfnisse erfüllen – egal ob in der Stadt oder in ländlichen Regionen.

Familien sind vielfältig. Wir sprechen heutzutage nicht mehr nur von „Mutter, Vater, Kind“, denn es gibt deutlich mehr Konstellationen. Queere Familien, Patchwork-Familien und auch alleinerziehende Mütter und Väter verdienen gleichermaßen unsere Unterstützung und müssen in den Maßnahmen und Beratungsangeboten berücksichtigt werden.

Entwicklung in ländlichen Räumen mitdenken – Perspektiven schaffen

Chancengleichheit und Teilhabe wird nicht nur durch Projekte und Beratung verbessert, sie muss auch aktiv vor Ort gedacht werden. Junge Menschen müssen in ländlichen Gebieten ebenso Zugang zu ihrer Wunschausbildung haben, wie dies in den Städten möglich ist. Für mich bedeutet das gute Bedingungen für Ausbildungsplätze zu schaffen, eine flexible Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr zu ermöglichen und auch die Zusammenarbeit mit den kleinen Handwerksbetrieben voranzutreiben.

Verbraucherschutz durch Zusammenhalt

Vor Ort sind auch unsere lokalen Erzeuger:innen von Obst, Gemüse und anderen wichtigen, gesunden Lebensmitteln. Sie sind mehr und mehr gefährdet, durch das massenhafte globale Angebot aus aller Welt. Doch sie stellen neben den Handwerksbetrieben die Existenzgrundlage vieler anderer Betriebe der Gastronomie, des Tourismus und auch als Arbeitgeber:innen dar. Aus diesem Grund möchte ich mich für  nachhaltige und lokale Lebensmittelproduktion stark machen. In Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas können sogenannte Wertschöpfungsketten beispielsweise zu einer gesünderen Ernährung beitragen und regionale Produzent:innen sowie saisonale Produkte unterstützen.

Gespräche mit Expert:innen als Fundament meiner Arbeit

Beeindruckend ist, wie viel Input ich aus den Gesprächen mit Expert:innen all dieser Themen mitnehmen konnte. Viel Arbeit wird zum Beispiel in den verschiedenen Verbänden, Kirchen, Organisationen, Arbeitsgemeinschaften und Vereinen geleistet, doch auch Ehrenamtliche engagieren sich mit ihrer ganzen Tatkraft und ermöglichen so weitaus mehr, als wir uns vorstellen können. Ihnen verdanken wir zu einem großen Teil, dass die Umsetzung und Verbreitung unserer landespolitischen Maßnahmen gelingt. Deshalb möchte ich bei meiner Arbeit ihre Sicht und Expertise so oft es geht berücksichtigen. Und mich bei allen bedanken.

Durchhaltevermögen als Erfolgsgarant

Als Verfechterin GRÜNER Inhalte weiß ich schon lange, dass sich Ziele nur verwirklichen lassen, wenn man sich nicht beirren lässt und hartnäckig bleibt. Im Alltag als Abgeordnete konnte ich sehen, wie wichtig dieser Grundsatz tatsächlich ist.
Seit dieser Legislaturperiode ist die GRÜNE Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag sehr viel stärker vertreten, als die Jahre zuvor – was den Spielraum, unsere Forderungen auf Landesebene durchzusetzen vergrößert. Aber sowohl in der Koalition als auch manchmal innerhalb der eigenen Fraktion, gibt es eine Vielzahl verschiedener Meinungen, welche demokratisch verhandelt werden müssen. Einiges kann durch Kompromisse gelöst werden, anderes ist unter Umständen nicht für jede:n Gesprächstpartner:in verhandelbar.

Für mich bedeutet das, mich mit aller Kraft, für meine Vorstellungen einzusetzen und sie immer im Blick zu behalten.
Als Frau, als Teil eines Mehrgenerationenhaushaltes, als Mutter, als Landesbeamtin , als Bürgerin im ländlichen Raum, als Kommunalpolitikerin oder als Weltverberssererin, ich möchte viele Blickwinkel in die politische Arbeit einbringen. Ich bin stolz darauf, dass ich mich hauptberuflich für die vielen zukunftsweisenden Themen einsetzen kann.

Echte Gleichstellung, Vielfalt und Teilhabe für alle sind Ziele, die sich nicht innerhalb einer einzigen Legislaturperiode erreichen lassen, jedoch können wir Themen mehr zusammendenken – das ist möglich. Andere daran zu erinnern ist möglich. Und mit gutem Beispiel vorangehen ist möglich. Kleine Dinge verändern, um der großen Vision näher zu kommen ist möglich. Das spornt mich an und dafür werde ich die weitere Zeit im Landtag nutzen.

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